Unser Markt

Jürgen Deutscher

Jürgen Deutscher lächelt in die Sonne, die auf seine Äpfel in der Auslage vom Obsthof Deutscher scheint. „Der Frühling ist schon da“, sagt er zufrieden. Auch er gehört wie Heeses zu den „Urgesteinen“ des Marktes. Kälte, Wind und schlechtes Wetter machen dem Obstzüchter nichts aus, freitags ist Jürgen Deutscher auch auf Unter den Linden zu finden. Sein Obst aus dem eigenen und wie er betont „umweltverträglichen“ Anbau ergänzt er mit Gemüse und Feldsalat sowie Eiern. „Ein reichhaltiges Angebot - alles lecker, alles frisch“, wirbt er für seine Direktvermarktung, bevor er am Fleischerei-Stand gegenüber erstmal die Wurst kostet. „Jedes Wochenende mache ich das“.

Gerhard Magosch

Ob ihr Obst aus Michelsdorf, die Eier von Familie Kaiser aus Damsdorf, das Gemüse aus Werder, wann immer es jahreszeitlich funktioniert, bieten Gerhard Magosch und seine Frau Ines an ihrem Stand auf unserem Frischemarkt zuerst aus der Region an. Aber auch die Spreewaldgurken - mmmhhhh, so lecker. 
Die politische "Wende" 1989 forderte uns allen auch persönlich viel Kreativität ab. So wurde aus dem Gärtnermeister für Zierpflanzen und Gemüse Gerhard Magosch erst ein Obstbauer und dann ein Obst-und Gemüse Händler. War er noch zu Zeiten der GPG-Gewächshauswirtschaften ein "Macher" in Tomaten, Gurkensamen, Champions oder Heidelbeeren, so baute er sich mit seiner Frau Ines (ehem. Kasten) danach deren elterlichen Obstbaubetrieb im Michelsdorf aus. Um annehmbare Preise zu erzielen, vermarkteten sie ihr Obst vornehmlich in Brandenburg a.d.H. selbst. Nach kurzer Zeit spezialisierten sie sich mit einem erweiterten Angebot auf die Vermarktung, der Obstbau wurde verpachtet. So stehen die erfolgreichen Marktleute auch bei uns seit 1990 hinter ihrem Stand, vornehmlich mit regionalen Erzeugnissen und mit ihren beliebten Spreewaldspezialitäten. Jede Woche kaufen sie beim "Spreewald-Müller" für uns frisch ein und das schon seit 27 Jahren.  Das Markttreiben liegt den beiden, aber auch den Mitarbeiterinnen im Blut. An ihrem Stand herrscht immer Betriebsamkeit und Stimmung. Gerhard Magoschs Leichtigkeit und sein Humor stecken einfach an.

Petra & Thorsten Heese

„Kaufen wir auch Pflaumen?“, fragt der kleine Steppke. „Schätzchen, die gibt es doch jetzt noch nicht“, antwortet die Mama. Samstagmorgen auf dem Frischemarkt am Werder-Park in Werder (Havel). Es ist Februar, es ist kalt. Aber mit den ersten zaghaften Sonnenstrahlen kommen immer mehr Käufer auf den einzigen Frischemarkt der Stadt. Petra und Thorsten Heese vom Obstbau Heese sind schon seit halb 7 hier, an ihrem Stand gibt es wie immer Äpfel und Birnen aus eigenem Anbau. „Später kommen noch unsere Erdbeeren, Kirschen, Heidelbeeren, Himbeeren und Brombeeren dazu“, berichtet Petra Heese. „Und natürlich Pflaumen“, lächelt sie und der kleine Steppke ist zufrieden. Mit seiner Mama gehört er zur Stammkundschaft des Heese-Standes und offensichtlich sind ihm die leckeren Pflaumen aus Glindow bestens im Gedächtnis geblieben.

Ralf Becker

Bei Ralf Becker gibt es aber nicht nur Wurst. Aus der Beelitzer Fleischerei Becker, die bereits seit 1874 Fleisch und Wurst aus eigener Schlachtung und Fertigung herstellt, kommt nur frischeste Ware, wie Ralf Becker sagt. „Samstags rufe ich an, Montags wird abgeholt und geschlachtet, unter der Woche wird verarbeitet, samstags wird verkauft“, umschreibt er seine Arbeitswoche. „Und wenn ich sage, dass die Tiere, die wir verarbeiten, aus der Region kommen, dann meine ich, dass ich nicht weiter als eine halbe Stunde fahre! Das ist regional!“ Am Stand auf dem Frischemarkt in Werder gibt es für hungrige Menschen auch ein heißes Würstchen und für hungrige Hunde einen Eimer mit für Vierbeiner äußerst leckeren Angeboten aus der Schlachtung. Bei Ralf Becker können auch Bestellungen für Spanferkel abgegeben werden.

Markus Teige

Markus Teige am Stand nebenan verkauft für die Familie Ullrich Schmidt OHG aus Beelitz ausgesuchte Kaninchen- und Lammspezialitäten aus der eigenen Produktion. Aber auch Kalbfleisch und Geflügel liegen in der Auslage. „Hier, diese Kaninchen-Rouladen sind derzeit der Renner! So zart! Oder hier - die Suppenhühner - super Brühe, viel Fleisch“ - da man kann nicht widerstehen, der Mann versteht seinen Job. Zur Grillsaison kommen noch beispielweise Kaninchenbratenzöpfe ud Kaninchenbratwurst dazu. „Mal was anderes, und die Kaninchen kommen alle aus artgerechter Haltung“, verweist Markus Teige darauf, dass der Betrieb sehr darauf achtet, wo die Tiere herkommen und wie sie gehalten werden. „Wer zertifiziertes Bio-Fleisch bevorzugt, kann das gern bei mir bestellen, ebenso unseren Partyservice.

Jörg Trautvetter

Jörg Trautvetter bietet viele unterschiedliche Honigsorten an. Der gelernte Imker hat seine Bienenvölker u.a. in Ketzür, Klein Kreutz oder der Mötzower Landstraße in Brandenburg. „Naturrein mit einem niedrigen Wassergehalt und aus der Region“ beantwortet der Wanderimker die Frage auf die Besonderheiten seiner Produkte. Trautvetter hat die Lieblingssorten immer dabei: „Robinie oder Akazie, wie die meisten sagen, wird gern gekauft“. In der Reihe der Gläser am Stand fällt auf: Der Obstblüten-Honig schimmert zwar goldig aber nicht flüssig durch das Glas. Was macht man da? Ein heißes Wasserbad? „Ich empfehle immer, das Glas auf die Heizung zu stellen“, sagt der Fachmann. Denn das Festwerden des Honigs ist ein natürlicher Vorgang bei jedem Honig. Der eine wird schneller, ein anderer langsamer fest. Im Honigglas bilden sich dabei Traubenzuckerkristalle - man nennt das „kandieren“. Die Qualität wird dabei nicht beeinflusst, auch die Vermutung, dass es sich um zugesetzten Weißzucker handelt, stimmt nicht.

Auch ein kosmetisches Produkt hält Jörg Trautvetter auf dem Frischemarkt bereit: Eine Hautcreme mit Gelee Royale. Diese im Gegensatz zu ähnlichen Produkten kostengünstige Creme kennen vielleicht noch einige aus „DDR-Zeiten“. Sie ist für Frauen und Männer geeignet.

Gerhard Bertz

Pinova-Äpfel, Kartoffeln und Eier bietet Gerhard Bertz aus Emstal an. Bertz hat hier schon verkauft, als der Markt noch „provisorisch“ war. „Meine eigenen Kartoffeln und Äpfel haben nur bis Weihnachten gereicht“, erzählt er. Darum kauft er jetzt dazu. Aber die frischen Eier von den eigenen Hühnern haben hier einen besonderen Ruf und viele Stammkäufer.

Günter Scholder

Gleich neben Gerhard Bertz gibt es auch Kartoffeln - Probleme haben die Händler untereinander damit nicht. Im Gegenteil, von Stand zu Stand wird gescherzt. Und so wird Günter Scholder gleich als „Kartoffelkönig“ tituliert. Der wehrt ab: „Ich bin doch nur der Knecht!“, sagt er. Aus Niedergörsdorf- Wölmsdorf, also aus dem Fläming, kommen die Kartoffeln, die nicht nur die Werderaner besonders schätzen. Helga und Günter Scholder bauen die beliebten Erdäpfel auf mehr als zwei Hektaren an. Das Geheimnis ihres Erfolges liegt in der Sorte: „Die Adretta ist mehlig und schmeckt lecker. Aber die gibt es kaum noch, weil der Ertrag nicht so groß ist“, erklärt Günter Scholder. „Die Arbeit macht sich die Kartoffel-Industrie nicht, die will nur hohe Erträge“. Die Arbeit, die sich Helga und Günter Scholder machen, wird aber honoriert - die Kundschaft kommt aus Werder, Potsdam und Berlin mit großen leeren Taschen und kauft die Adretta.

Amrik singh Chandi

Ein Steuerberater aus Indien auf unserem Markt ist Herr Chandi an seinem Stand der "eintausendundeinen Dinge". Sein vollständiger Name lautet Amrik singh Chandi (singh für Turban, den er aber leider nicht trägt). Sein Beruf wurde ihm vor 16 Jahren hier nicht anerkannt. So trat er in die Fußstapfen seines Bruders und baute das Familienunternehmen im Handel weiter aus. Wenn man sich bei dem sanften und sehr sympathischen Mann umschaut, findet man immer etwas, das man für den Haushalt gebrauchen kann - aber schaut selbst! Interessant ist auch sein Spezialwissen und das Angebot, das man nicht sehen kann. Er hat beispielsweise Nähmaschinennadeln für Feinstoffe, Jeans bis hin zur Lederverarbeitung in verschiedenen Qualitäten. Er berät Euch mit seinem großen Angebot an Reißverschlüssen, bei Reparaturen von Kleidungsstücken. Als Großabnehmer hat er günstige Alternativen parat und weiß, welche Reparatur sich noch lohnt. Er bietet auch No-Name-Gürtel an, hat aber auch höhenwertige mit seinem Familienlabel „Nimma“. Unter www.nimmalederwaren.de erfahrt Ihr mehr über ihn und seine drei Geschäfte. Unserem Herrn Chandi bereitet der Marktverkauf unter freiem Himmel sehr viel Freude. Er betreibt ihn zusätzlich zum Kerngeschäft wie ein Hobby mit sehr viel Leidenschaft. Und sein Steuerberater hat selbstverständlich mit seinen gut vorbereiteten Unterlagen wenig Arbeit - versteht sich!

Karsten Beck

Ausschließlich Bio-Eier kommen vom Geflügelhof Karsten Beck aus Großdemsin. Vater Dietrich Beck steht hier in Werder auf dem Frischemarkt und ist stolz auf die Firma: „Freitagmittag gelegte Eier sind samstags hier auf dem Mark. Frischer gehts nicht“. Käfighaltung gibt es für die 3000 Hühner in zwei großen Ställen im Familienbetrieb nicht. Und Bio heißt ja nicht, dass es sich nur um ein Dutzend Hühner handelt. Bio-Betriebe werden streng kontrolliert, da müssen sich die Kunden keine Sorgen machen. Und auch hier - wie bei eigentlich fast allen Standbetreibern auf dem Frischemarkt - kann er sich auf die Stammkundschaft, die auch weite Wege für den Einkauf in Werder in Kauf nimmt, verlassen.

Paul Letz

Einen 2000 Quadratmeter großen Garten hegt und pflegt Paul Letz aus Geltow. Der gelernte Landwirt bietet hauptsächlich Blumen an. „Jetzt gibt es ja noch nicht so viel“, zeigt er auf Forsythien und Birkenzweige. Und deshalb liegen auf seinem Tisch auch Kartoffeln, Äpfel und Zwiebeln. Im Frühling und Sommer kommen dann Mandelröschen, Bartnelken, Dahlien, Astern und weitere Gartenschätze dazu. Auch Paul Letz ist seit vielen Jahren auf dem Markt an der Strengbrücke. „Der Markt hält jung!“ lacht er - und die Liebe zu Blumen eben auch.

Fred Suhle

Aus seinen Gewächshäusern in Brandenburg kommen die Blumen aus dem Gartenbaubetrieb Fred Suhle. Auf 300 Quadratmetern wachsen da jetzt Tulpen oder die derzeit so beliebten langstieligen Alpenveilchen, die sich gut als Strauß binden lassen. Weitere Blumen - Fresien, Rosen, Nelken - kauft Fred Suhle dazu, um das Angebot auch im Winter bunt zu halten. Zur Beet- und Balkonsaison kommt das größte Angebot wieder ausschließlich aus eigener Produktion. „Dann wird es immer bunter!“, lacht er. Tipps und Tricks für die Pflege gibt Gärtner Suhle der Kundschaft gern mit auf den Weg.

Frank Volkstädt

Eine sehr große Schnittblumen-Blumen-Auswahl und ein festes Haus hat Frank Volkstädt auf dem Frischemarkt. Der Inhaber von Blumen-Volkstädt betreibt auch den Blumenladen in Geltow neben dem Fleischer an der B1. Anders als die Direktvermarkter, die nur am Wochenende hier verkaufen, ist sein Geschäft außer an Feiertagen täglich von 8 bis 18 Uhr, samstags bis 15 und sonntags bis 12 Uhr geöffnet. Von den Kunden wird auch hier die persönliche Ansprache und die immer frische Ware geschätzt. Die schönen Sträuße werden von zwei Mitarbeiterinnen nach Wunsch gebunden. Bestellungen sind natürlich möglich. „Die Beetpflanzen, die demnächst wieder im Angebot sind, kommen von den Gärtnern aus der Region“, sagt Frank Volkstädt, der auf Bestellung auch für Hochzeiten oder Beerdigungen arbeitet. „Das gehört natürlich zu unserem Angebot“, sagt Volkstädt und verweist auf die gute Zusammenarbeit mit dem Beerdigungsinstitut Küken.

Sabine Benthin

Die Nase weist den Weg an die Käsetheke. Die Auswahl bei Sabine Benthin ist so groß, dass die Wahl zur Qual wird. Bei „Bert’s Käsespezialitäten“ aus Groß Kreutz hat die Inhaberin kaum eine Pause. In mitgebrachte Flaschen wird leckere Buttermilch gefüllt, Butter über den Tresen gereicht

und während der Kaufberatung erhalten weitere Kunden eine kleine Käsekostprobe. Bergkäse, Ingwerkäse, Esrom, Südtiroler, Olive- Knoblauchkäse, Pesto- oder Brennnesselkäse - für jeden Geschmack ist etwas dabei. „Internationale Käsespezialitäten haben wir, von Ziege, Schaf und Kuh“, verweist Sabine Bethin auf die Herkunft aus Ländern wie Holland, Italien, Spanien oder Frankreich. Für ein Gespräch findet die freundliche Chefin mit Herz immer ein bisschen Zeit und so erfahren auch die anderen Kunden von einer Käuferin, dass genau dieser Frischkäse am besten mit Honig schmeckt und ihr Highlight auf dem Frühstückstisch ist. Auch Bert’s Käsespezialitäten sind bereits seit der Wende hier auf dem Markt zu finden.

Eröffnung des Frischemarktes am 11.04.2015

Ab Januar 2015 hat der Werdersche Obst-u.Gartenbauverein den Freitagsmarkt Unter den Linden und den Frischemarkt übernommen. Durch den milden Winter können wir einen guten Start verzeichnen. Am 11. April 2015 haben wir „unsere“ Märkte offiziell mit der Bürgermeisterin Manuela Saß und vielen weiteren Gästen auf dem Frischemarkt eröffnet. Wir würden uns freuen, auch Sie auf dem Frischemarkt am Werder-Park oder Unter den Linden begrüßen zu können.